2016 – Internationales Jahr der Hülsenfrüchte

JahrderHuelsenfruechte2016Das Jahr ist zwar schon ein paar Tage alt, aber diese Meldung ist dennoch sehr interessant. „International Year of Pulses“ – Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2016 zum „Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte“ ausgerufen.

Dadurch soll das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit für die ernährungsphysiologischen und ökologischen Vorteile von Hülsenfrüchten gesteigert werden. Zu Recht weist die UN auf das große Potenzial von Hülsenfrüchten hin unter dem Motto: nutricious seeds for a sustainable future – nahrhafte Samen für eine nachhaltige Zukunft.

Lupinen, Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen und Erdnüsse haben viel gemeinsam: Sie gehören allesamt zur Familie der Hülsenfrüchte, auch Leguminosen genannt. Für die menschliche Ernährung liefern sie wertvolles Pflanzeneiweiß.

Deshalb wird von allen Ernährungs- und Gesundheitsorganisationen weltweit der Verzehr von Leguminosen empfohlen. In Regionen, in denen Fleisch aus religiösen oder wirtschaftlichen Gründen nicht gegessen wird, gehören Hülsenfrüchte sogar zu den Grundnahrungsmitteln. In Deutschland landen derzeit pro Kopf und Jahr etwa ein Kilogramm Hülsenfrüchte auf dem Teller. Tendenz steigend!

Superfood Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte haben ernährungsphysiologisch einiges zu bieten: Sie alle enthalten reichlich Eiweiß und Ballaststoffe, im Gegenzug dafür nur wenig Fett. Sie helfen dabei, ein gesundes Körpergewicht zu halten und den Cholesterinspiegel zu senken. Fleisch liefert dem Körper zwar auch viel Eiweiß, allerdings auch viele unerwünschte Begleitstoffe, wie tierisches Fett, Cholesterin und Purin. Leguminosen trumpfen zudem mit einem hohen Anteil an Eisen, B-Vitaminen und Zink – wichtig nicht nur für Vegetarier und Veganer!

Wer also immer wieder Hülsenfrüchte in seinen Speiseplan einbaut, senkt nicht nur das Risiko für Übergewicht, sondern auch für diverse Herz- und Gefäßkrankheiten.

Hülsenfrüchte sind im Kommen

Die Ernährungsindustrie hat hierzulande schon einiges geschafft. Mithilfe modernster Technologie kann aus den Samen der blauen Süßlupine ein konzentriertes Eiweiß mit über 90% Reinheit gewonnen werden. Dieses „Eiweißisolat“ findet wiederum Einzug in die Rezepturen vieler Lebensmittel. So kann man in den Regalen schon Erbsennudeln und Erbsenwaffeln entdecken; aus isoliertem Lupineneiweiß lassen sich Lupineneis, Lupinennudeln, Lupinenwurst, Lupinen-Tofu und Lupinendrinks herstellen. Und es stehen noch viele weitere Lupinen-Produkte in den Startlöchern. Lupineneiweiß hat den Vorteil, im Körper basisch und nicht sauer zu wirken.

Hervorragende Umweltwirkung

Schon Theophrast (372-287 v.Chr.), ein Schüler des Aristoteles wusste, dass Bohnen keine Last für den Boden sind, sondern ihn sogar düngen. Heute können wir das auch wissenschaftlich belegen. Denn alle Leguminosen haben eine ganz besondere Eigenschaft: Diese Pflanzen gehen mit sogenannten Wurzelknöllchenbakterien eine Symbiose ein, die sie dazu befähigt, Stickstoff aus der Luft zu binden und als Nährstoff zu nutzen.

Dadurch kann der Einsatz von Düngemitteln erheblich reduziert werden. Selbst nachfolgend angebaute Pflanzen profitieren noch von der natürlichen Stickstoffbindung im Boden. Schließlich haben Leguminosen eine Schlüsselrolle beim Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Bis zu 1,5 m lange Wurzeln machen den Boden locker und nehmen auch tiefliegende Nährstoffe auf. Die Vorteile des heimischen, genetisch unveränderten und wie bei der Lupine stets biologischen Anbaus liegen auf der Hand.

Das Internationale Jahr der Hülsenfrüchte bietet eine einzigartige Gelegenheit, den Anbau von Hülsenfrüchten weltweit anzuregen und das große Potenzial als „Welternährungspflanze“ zu nutzen. Bleibt zu hoffen, dass das Jahr 2016 ganz viele neue Denkanstöße bereithält!